Richard Bona
Richard Bona ist ein mit einem Grammy ausgezeichneter Musiker und einer der erfolgreichsten internationalen Bassisten, Komponisten und Multiinstrumentalisten. Mit seinem einzigartigen Klang und seiner stimmlichen Begabung vertritt er stets seine afrikanische Herkunft. Bonas Musik handelt von den Traditionen, der Kultur, der Schönheit und den Problemen des Kontinents. Sein Ziel und die Art und Weise, wie er sich mit seinem Publikum verbindet, haben ihn zu einer festen Größe in der Welt-, Jazz- und Afropop-Musik gemacht.
Zurzeit produziert und nimmt er für lateinamerikanische und brasilianische Künstler aus den Bereichen Pop, brasilianisches Liederbuch, Flamenco und karibische Musik auf.
Richard Bona tourte, komponierte, nahm auf und schuf musikalische Kunstformen mit den Größten: Herbie Hancock, Harry Belafonte, Steps Ahead, Quincy Jones, Chick Corea, Buena Vista Social Club, Cesária Évora, Sting, Mike Stern, Pat Metheny, Stevie Wonder, Bobby McFerrin, Chucho Valdés, George Benson, Oumou Sangaré und vielen anderen. Neben den verschiedenen bemerkenswerten Kollaborationen hat Richard auch Jazz-Improvisation an der NYU unterrichtet und ist ständig als Lehrer und Mentor für junge Talente auf der ganzen Welt tätig. Er ist außerdem TED-Sprecher und Botschafter für verschiedene gemeinnützige Projekte.
Er engagiert sich stark für die Entwicklung besserer Musikgeschäftspraktiken und -ethik. Seine Zusammenarbeit mit dem italienischen Unternehmen MARKBASS im Rahmen der Signature Series hat ihn zu einem der weltweit kreativsten und meistverkauften Hersteller von maßgeschneiderten Bassverstärkern und Gitarren gemacht. Richard tourt ständig um die Welt und erkundet neue musikalische Richtungen, um seinen Sound neu zu definieren, während er weiterhin live auftritt. Derzeit arbeitet er an neuen Afrobeats-, Afropop-, Latin- und Flamenco-Projekten in ganz Europa, den USA und Lateinamerika.
Kinga Glyk
Kinga Głyk hat die Veröffentlichung eines neuen Albums bekannt gegeben. Die bahnbrechende Bassistin/Komponistin wird am 26.01.2024 „Real Life“ veröffentlichen, ihr insgesamt drittes Studioalbum für Warner Music und Nachfolger des 2019 erschienenen „Feelings“.
„Real Life“ ist nicht nur Głyk s erstes Album seit über vier Jahren, sondern auch ihr bisher markantestes. Nie hat man die Handschrift dieses Generationentalents so unverkennbar herausgehört wie hier. Die Songs entstanden im vergangenen Winter in Leagues Estudi Vint im spanischen Katalonien, als Tontechnischer/Mixer war der Grammy-ausgezeichnete Nic Hard (Snarky Puppy, Charlie Hunter, Ute Lemper) an den Aufnahmen beteiligt. Die 26-jährige Künstlerin aus Polen erspielte sich zunächst mit ihren viralen Bass-Coverversionen von Eric Clapton, Bruno Mars, Vulfpeck und weiteren Millionen von YouTube-Views. Und doch ging es ihr darum, etwas zu erschaffen, das so nur von ihr kommen könnte. Von Jazz, Funk und Electronica inspirierte Instrumentalsongs, die zugleich hochgradig zeitgemäß klangen, einzigartig in ihrem Arrangement und ästhetischen Ansatz.
„In meinem ersten Gespräch mit Michael fragte er mich, was ich mit der Musik sagen wollte“, berichtet Kinga Głyk. „Meine Antwort lautete: Ich möchte mit dem Bass führen, aber die Leute sollen nicht denken, dies sei einfach nur ‚ein Bassalbum‘. Vielmehr geht es darum, schöne Songs zu erschaffen. Musik kann auch ganz ohne Lyrics interessant und stark genug sein, um dein Herz zu berühren. Ich liebe es, mit Musik meine Gefühle auszudrücken und schöne Songs zu machen, die das Herz anderer berühren. Ob sie von einer Bassistin gemacht wurden? Das ist doch letztlich nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass man mit der Musik eine Geschichte erzählt.“
Für die Arbeiten an ihren neuen Songs tat sich Głyk mit gleichgesinnten Musikern wie Aerophonist Casey Benjamin (Robert Glasper Experiment, Stefon Harris) Schlagzeuger Robert „Sput“ Searight (Snarky Puppy, Kirk Franklin, Ghost-Note), einer Reihe von Keyboard-Cracks wie Caleb McCampbell (Beyoncé, Michael Bublé), Julian Pollack (Marcus Miller, David Sanborn, Joe Lovano), Nicholas Semrad (Miss Lauryn Hill, Talib Kweli, Bootsy Collins) sowie ihrem langjährigen Kreativpartner Brett Williams (Marcus Miller, Mumford and Sons, Stevie Wonder) zusammen. Michael League, wie Głyk Bassist, steuert zusätzliche Keyboards sowie E-Gitarre, elektrische Sitar und bundlose Bariton-E-Gitarre bei. Als Co-Produzent wirkt League mit darauf ein, Głyk s kompositorisches Talent den verdienten Raum zu geben, ihr virtuoses Bassspiel bildet währenddessen den klanglichen Fixpunkt, von dem die räumlichen Interaktionen mit der Gruppe ausgehen und sie vorantreiben. Selbst reine Instrumentaltracks können auf diese Weise zutiefst packend und emotional sein, „Unfollower“ etwa oder das lebhafte „Swimming In The Sky“, denen jeweils ein zutiefst persönliches Storytelling zugrunde liegt. Kinga Głyk bildet mit ihrem Instrument eine geradezu symbiotische Einheit, gibt den Ton zwischen Lead und Rhythmus vor, getragen von einprägsamen Melodien und einem federnden Groove.
Achim Seifert Project
Seit mehr als zehn Jahren betreibt der E-Bassist Achim Seifert, der 2016 für den Echo Jazz in der Kategorie „Bester Bassist national“ nominiert wurde, sein Achim Seifert Project. „Dünyalar“ ist bereits das vierte Album, und wie der Titel schon verrät – „Dünyalar“ bedeutet „Welten“ – beschäftigt sich der Sohn eines türkischen Vaters diesmal verstärkt mit seinen musikalischen Wurzeln.
„Durch meinen Vater bin ich schon als Kind mit türkischer und arabischer Musik in Berührung gekommen“, erzählt er. „Das neue Album ist eine Annäherung an meine türkischen Wurzeln, die zu meiner Identität gehören. Meine Familie in der Türkei hat mir die Noten von türkischen Lieder geschickt. Aus mehreren hundert Stücken habe ich dann diese fünf ausgewählt und sie arrangiert.“
Die Songs arbeiten mit einer poetischen Klangsprache, die von Melodie und Rhythmus dominiert wird. „Die Lieder habe ich aufgrund ihrer Melodien ausgewählt, aber die rhythmische Finesse spielt auch eine Rolle“, sagt Seifert. „In der türkischen Musik dominieren die ungeraden Taktarten, das ist gerade für einen Bassisten eine echte Spielwiese.“
Die krummen Takte interpretiert das Achim Seifert Project mit einer geschmeidigen Lässigkeit, die leicht ins Ohr geht, aber auch Raum für Improvisation lässt – der inhaltliche Hintergrund der Lieder ist den Musikern dabei durchaus bewusst. „Es sind oft Liebeslieder, die eine tröstende Bedeutung haben“, erläutert der Bassist. „Es geht viel um Sehnsucht und das Vermissen, um die Möglichkeiten, die man im Leben verpasst hat. Die Lieder bringen Traurigkeit, aber auch Hoffnung zum Ausdruck und sind allgemein von starker Emotionalität geprägt.“
Wie diese Songs mit einer westlichen Auffassung von Jazz verschmelzen, ist von hoher Delikatesse. „Teilweise“, weiß Seifert, „sind es sehr alte Stücke, die immer noch oft gesungen werden und die viele Menschen in der Türkei kennen.“
Neben diesen Liedern hat Seifert aber auch drei Originale zum Album beigesteuert, die zum Teil in Koproduktion mit seinem Pianisten Roman Rofalski entstanden sind. „Roman Rofalski kenne ich schon sehr lange“, erzählt der Bassist. „Er ist ein Grenzgänger, weil er auch klassisches Klavier studiert hat. Neben dem Jazz verfügt er eben auch über den klassischen Approach und ist ein unglaublich versierter Pianist. Wenn er improvisiert, hört man auch seine klassischen Wurzeln.“
Die Melodien werden oft von dem Saxofonisten und Klarinettisten Leonard Huhn getragen, den so mancher aus der Band Schmid’s Huhn kennen dürfte. „Leonard Huhn habe ich vor siebzehn Jahren bei einem Workshop in Berlin kennen gelernt und seitdem bin ich ein Fan von seinem Sound und seiner Klangästhetik“, begeistert sich der Bandleader. „In Köln ist er viel in der freieren Szene unterwegs, was ich bewundernswert finde.“
Am Schlagzeug sitzt Konrad Ullrich, der beispielsweise im Heiko Fischer Quartett oder in den Bands des Bassisten Giorgi Kiknadze zu hören ist. „Konrad Ullrich ist ein Schlagzeuger mit genauen rhythmischen Vorstellungen“, findet Achim Seifert. „Seine Spielweise ist sehr kreativ, außerdem ist er eine Groovemaschine, was für meine Musik sehr wichtig ist.“
Den Sound vervollständigen noch der Flötist Sarpay Özcagatay und die Geigerin Mona Burger, die an verschiedenen Stellen des Albums zum Einsatz kommen und der Musik eine zusätzliche Dimension verleihen. „Dünyalar“ verbindet tatsächlich Welten, ohne in eine aufdringliche Crossover-Ästhetik zu verfallen.
Getragen wird die Musik natürlich von dem extrem variabel gespielten E-Bass von Achim Seifert, der sich schon als Kind für das Instrument entschieden hat. „Der E-Bass ist mein Instrument, seit ich zwölf bin“, bestätigt er. „Man kann auf dem Instrument viel ausprobieren, weil es noch ziemlich jung ist. Das Timbre ist viel exakter als beim Kontrabass und das fasziniert mich.“