KEZIAH JONES | KOKOROKO | RAH & The Ruffcats
46. Leverkusener Jazztage
Keziah Jones erspielte sich den Ruf eines einzigartigen Musikers und charismatischen Interpreten mit einem einzigartigen „Hard-Funk“-Stil. Im Jahr 1992 veröffentlichte er sein Debütalbum „Blufunk Is A fact“, das den Welthit und mittlerweile zum Klassiker gewordene „Rhythm Is Love“ enthielt.
Mittlerweile hat Keziah sechs Studioalben veröffentlicht, die weitere Hits hervorgebracht haben, darunter „Where Is Life“, „A Million Miles From Home“, „Beautiful Emilie“, „Femiliarise“, „Kpafuca“ und „1973“.
Keziah nennt Fela Kuti, Miles Davis und Jimi Hendrix als wichtige musikalische Einflüsse. Sein mittlerweile legendärer Sound wird als „Blufunk“ beschrieben – eine Mischung aus Punk-Funk-Attitüde und Yoruba-Rhythmen, die er im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat. Als echter Live-Künstler tritt Keziah beständig auf Shows und Festivals auf der ganzen Welt auf.
“Heute nehmen wir euch mit auf eine Reise“ – dieses Versprechen geben Kokoroko ihren Fans bei Konzerten. Und sie halten Wort:
Innerhalb kürzester Zeit können sich Zuschauer*innen auf eine musikalische Weltreise von London über Westafrika bis nach Ost- und Südafrika machen. Die Jazz- und Afrobeat-Band Kokoroko wurde 2014 von Trompeterin Sheila Maurice-Grey in London gegründet, nachdem sie auf einer Kenia-Reise erkannte, dass die englischen Afrobeat-Versionen ihrer Kindheit kaum Ähnlichkeit mit der ursprünglichen Musik hatten – das wollte sie ändern. Schnell fand sie mit Cassie Kinoshi(Saxofon), Richie Seiywright (Posaune), Oscar Jerome (Gitarre), Yohan Kebede (Keyboards), Oscar Jerome (Bass), Ayo Salawu (Schlagzeug) und Onome Ighamre (Percussion) gleichgesinnte Jazz-Musiker, die mit ihr eine moderne Variante des UK-Afrobeat schaffen wollten. Kokoroko schöpfen dabei aus den persönlichen Familiengeschichten und Identitäten ihrer Mitglieder – alle sind in London aufgewachsen, haben aber auch Wurzeln in West-, Ostund Südafrika. Diese kulturelle Mischung und die daraus resultierenden positiven, wie negativen Erfahrungen verarbeiten sie in ihrer Musik. Sie schaffen es, mühelos einen Schmelztiegel aus Einflüssen und Erlebnissen zu formen, und eine neue Afrobeat-Zukunft zu
gestalten. Ihre einzigartige Musik entsteht durch die Kombination von Synthesizern, Percussion, Gitarren und Bläsern, die sich zu traumhaften Melodien verbinden – Texte vermisst man dabei gar nicht. Sowohl die rastlose Energie Londons als auch die Entspannung
und Leichtigkeit vieler Afrobeat-Songs verschmelzen sie zu ihrem ganz eigenen Tempo.Nachdem ihr Song „Abusey Junction“ 2019 in kurzer Zeit zu einem viralen YouTube-Hit wurde, veröffentlichten noch im selben Jahr ihre erste EP „Kokoroko“. Der Song hat inzwischen über 65 Millionen Streams auf Spotify und belegt die große Anziehungskraft dieser Band. 2022 folgte dann das langersehnte Debütalbum „Could We Be More“, sowie 2024 eine weitere EP „Three Piece Suit“, die sich zunehmend von den Konventionen des Jazz- und Afrobeat-Genres lösten. Vor allem auf der letztjährigen Europa-Tour bewiesen sie eindrucksvoll, wie sehr ihnen dieser Anspruch mittlerweile gelungen ist: Die Show sprüht vor Energie! Ob beim renommierten Coachella-Festival oder kleinen Londoner Kellerclubs – wer Kokoroko einmal live erlebt hat, möchte dies immer wieder tun. Wer bereits vom Kokoroko-Fieber infiziert ist oder es werden möchte, hat im Spätherbst dieses Jahres erneut die Gelegenheit dazu: Bei vier Konzerten wird die Band auch ihr deutsches Publikum mit auf eine Reise mitnehmen – und nach allem, was wir hören, diesmal dann mit dem langersehnten zweiten Album! Die erste
Single ist Programm – GET THE MESSAGE!
Als eine der gefragtesten und technisch versiertesten Bands in der deutschen Live- Musikszene sind die Berliner Ruffcats so etwas wie eine Institution. Die achtköpfige Band, die sich aus einigen der angesehensten Session-Musiker des Landes zusammensetzt, bündelt all ihre vielfältigen Einflüsse und kreiert als „The Ruffcats“ eine einzigartige Interpretation der Musik, die sie begeistert. Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 und durch ihre Live-Jams im Bohannon Soul Club in Berlin haben sich die Ruffcats als Begleitband für Künstler wie Georgia Anne Muldrow, Sweet Charles, Lady Alma, Jaguar Wright, Miles Bonny und viele mehr etabliert. Im undaußerhalb des Studios haben sie auch kontinuierlich mit dem deutschen Soulsänger Flomega zusammengearbeitet, und 2013 waren die Ruffcats die Tourband für die erste Voice of Germany- Gewinnerin Ivy Quainoo.
Zwischenzeitlich und seit über einem Jahrzehnt hat sich Rapturous Apollo Helios, besser bekannt als RAH, einen Namen als einer der herausragendsten Rapper, Songwriter und Sänger Berlins gemacht. Ursprünglich aus Lagos, Nigeria, stammend, wurde RAHs Musik immer von seiner Umgebung und einer reichen Geschichte schwarzer Musik beeinflusst, von Hip-Hop bis Soul und natürlich Afrobeat. Seit er nach Berlin gezogen ist, hat RAH mit seinen wöchentlichen Swag Jam Sessions in der deutschen Hauptstadt für Furore gesorgt.
Bei diesen Live-Events konnte er nicht nur sein Können als Ausnahme-MC und Improvisationsgenie unter Beweis stellen, sondern auch Größen wie Erykah Badu und Bilal auf die Bühne locken.
Nachdem er seinen Umzug von Lagos nach Berlin mit der Veröffentlichung seines Debütalbums „How Far?“ im Jahr 2018 gekrönt hace, begann RAH die nächste Etappe seines klanglichen Abenteuers, indem er sich mit seinen langjährigen Freunden, der Band „The Ruffcats“, zusammentat. Ihre erste gemeinsame Single, das von Curtis Mayfield beeinflusste „Shieing Sands“, wurde noch im selben Jahr mit großem Erfolg veröffentlicht, und es dauerte nicht lange, bis beide Parteien an einem größeren gemeinsamen Projekt arbeiteten. Nach einer Pandemie bedingten Pause begann ihre Zusammenarbeit Früchte zu tragen, und im Juli diesen Jahres werden sie ihr Debütalbum veröffentlichen.
Das Album mit dem Titel „Orile To Berlin“ beschreibt RAHs Umzug von der Gegend, in der er in Lagos aufgewachsen ist, in die deutsche Hauptstadt, die er heute sein Zuhause nennt. Es ist eine LP, die von Afrobeat und Highlife durchdrungen ist, aber auch Funk- Sensibilitäten und eine Hip-Hop-Atitüde aufweist. Produziert von Jochen Ströh, dem Produzenten von Ebo Taylors Klassikern Love & Death und Appia Kwa Bridge, und dem Mixing-Engineer von Pat Thomas und der Kwashibu Area Band, hat es einen starken Produktionshintergrund. Es repräsentiert die eigene Version des Afrobeat innerhalb der ungeschriebenen Gesetze dieser Musik und ohne den Versuch, eine Fela-Kuti-Kopie zu liefern.